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23.09.2013
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das Wohnen war nach vielen, vielen Jahren mal wieder Thema im Wahlkampf. Gab es auch bei Ihnen das Thema „steigende Mieten“ im Wahlkampf?Noch letzte Woche ist mir ein Wahlplakat der Piraten in einem Berliner Szene-Kiez aufgefallen. Der Slogan lautete: „Deephouse statt Townhouse – Investoren Wegbässen - Kiezkultur erhalten“. Soll sich was auf dem Wohnungsmarkt ändern?Sie sehen, dass auch eine Partei wie die Piraten das Thema aufgegriffen haben. Nun handelte es sich um einen Bezirk, in dem nahezu jedes Bauprojekt als kritisch und unangemessen angesehen wird.Wenn es nach vielen Bewohnern dieser Gegend ginge, dann würde sich auf dem Immobilienmarkt gar nicht ändern.Wohnen ist prima, aber billig muss es seinWenn Sie die Diskussionen der letzten Wochen und Monate verfolgt haben, dann ging es beim Thema Wohnen immer wieder um die Mieten, um das Verhindern steigender Mieten und den sog. „bezahlbaren Wohnraum“.MietpreisbremseDer Grund für diese Diskussion ist offensichtlich. Nach vielen Jahren einer Stagnation bei den Mietpreisen, steigen die Mieten seit drei bis vier Jahren wieder deutlicher. Gerade die Neuvermietung von Wohnungen in begehrten Innenstadtlagen ist sehr viel teurer geworden.Grenze 30 % des EinkommensDie bekannte Faustregel von 30 % Ausgaben für das Wohnen, wird zu nehmend überschritten. John Semler, BaufiTeam, ein unabhängiger Baufinanzierungsvermittler sagt dazu:„Rund dreißig Prozent ihres Einkommens geben Mieter für ihre Wohnung aus, in den Ballungsgebieten und Großstädten häufig sogar noch mehr.Mieten sind damit der mit Abstand größte Ausgabenposten in privaten Haushalten. Steigen diese wie den letzten Jahren überdurchschnittlich stark, verlangen die Bürger vollkommen zu Recht Antworten von der Politik“.10,8 % Zuwachs in den letzten 5 JahrenDie Bundesregierung schreibt im Stadtentwicklungsbericht , dass die Mieten in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern seit 2008 um 10,8 Prozent gestiegen sind. Besonders betroffen sind die Metropolen, in denen das Wohnungsangebot deutlich langsamer als die Nachfrage wächst.Kommt die Mietpreisbremse?In einer Umfrage kurz vor der Bundestagswahl hat der Bauträger Euro Grundinvest nachgefragt, welche Wirkungen denn die Ankündigung einer Mietpreisbremse haben. Für die dort befragten Immobilieneigentümer war die Antwort deutlich:68 % sagten, dass die Ankündigung der Einführung einer Mietpreisbremse eher keinen oder keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung haben.Die nun anstehenden Koalitionsverhandlungen werden zeigen, was in Sachen gesetzlicher Regulierung der Miete herauskommt. Es spricht viel dafür, dass im Koalitionsvertrag eine Formulierung zur gesetzlichen Regelung der Mieten in den Ballungsgebieten stehen wird.Wie genau das später aussehen wird, wird die Zeit zeigen. Das Thema Wohnen wird aber weiter auf der politischen Agenda stehen bleiben. Aussagen von Sven Johns, ehem. Bundesgeschäftsführer des IVD, Rechtsanwalt in Berlin |